Weil ich nie so ganz rein passte und ich nicht mehr in mein altes Leben zurückwollte, war es mir schon immer wichtig, frei und unabhängig zu sein. Ich wollte nicht weiter in einem Umfeld sein, das mich nicht akzeptierte. Das war der Hauptgrund, warum ich 2017 meine Selbstständigkeit startete. Ich baute für einen großen Konzern auf Provisionsbasis den Vertrieb auf. Da ich mich immer nur auf mich selbst verlassen konnte, hatte ich konstant das Gefühl, dass mir Dinge nie so zuflogen wie anderen und ich mehr für alles arbeiten musste. Ich kompensierte mein mangelndes Vertrauen ins Leben mit einem unerschütterlichen Arbeitswillen und Fleiß. Relativ schnell stand ich dann schon als einer der Top Führungskräften im deutschsprachigen Raum auf der Bühne. Das war, was ich immer wollte. Ich coachte hunderte Leute, man sah zu mir auf und endlich bekam ich die Anerkennung, die ich mir wünschte. Knapp 2 Jahre später gründete ich dann mein Coaching Unternehmen und konnte bereits im ersten Geschäftsjahr 6-Stellige Monatsumsätze erzielen.
Zu dieser Zeit entwickelte sich jedoch eine Angst in mir, weil so viel Verantwortung auf mir lastete. Da waren immer diese zwei Extreme. Ich dem einen Moment fühlte ich mich gänzlich überlegen und in dem anderen dachte ich, dass ich all dem nicht gewachsen war und das nicht verdiente. Ab hier begann ich langsam, den Blick etwas mehr nach innen zu richten und mich mit Heilung zu beschäftigen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt so ziemlich alles erreicht, was man sich wünschen kann, aber von Zeit zu Zeit blitze immer wieder dieses Gefühl auf, dass mit mir etwas nicht stimmte.
2021 ging ich dann durch eine persönliche Krise, wie ich sie seit ich 17 war, nicht mehr hatte. Alles für mich schien zusammengebrochen, ich fühlte mich so schlecht wie noch nie und war depressiv und hoffnungslos. Warum nahm mich das alles so mit? Ich hatte doch so viel an mir gearbeitet und war doch so erfolgreich, oder nicht? Ich wurde damit konfrontiert, dass ich die ganzen letzten Jahre immer nur versucht hatte, Pflaster auf eine Entzündung zu kleben, die viel tiefer saß. Schlagartig wurde diese Wunde geöffnet und es gab keine Möglichkeit mehr, wegzusehen. Dieser Schmerz wollte gefühlt und bezeugt werden. Ich wollte gefühlt und bezeugt werden. Doch ich war so sehr damit beschäftigt, vor mir zu flüchten und nach Heilung zu suchen, dass ich mich immer weiter von mir entfernte und dabei noch mehr Leiden erzeugte. Ich begann mit allen möglichen Coaches und Heilern zu arbeiten, durchlief zahlreiche Ausbildungen, um Glaubenssätze lösen und um mehr in Selbstakzeptanz zu kommen. Ich sog alles zu diesem Thema auf, was ich in die Finger kriegen konnte, aber es trat keine Besserung ein. Nach jedem weiteren Seminar war ich nur noch frustrierter, weil für mich wohl nichts zu funktionieren schien. Irgendwann wurde ich krank und konnte beinahe nichts mehr machen. Ich hatte mehr und mehr das Gefühl, dass es wenig fundiertes Wissen und ganzheitliche Ansatzpunkte in diesem Bereich gab.
In den weiteren Monaten und Jahren erarbeitete ich in Zusammenarbeit mit anderen Menschen meine eigenen Einsichten und Erkenntnisse zu diesem Thema. Ich konnte beobachteten, wie ich mich über diese Zeit hinweg immer mehr veränderte. Tatsächliche Selbstliebe entwickelte sich und keine, die an Standards und Bedingungen geknüpft war - nein, wahrhaftige Selbstliebe und nicht nur das - ich erkannte meine Schönheit. Erkannte, dass ich schon immer schön war, es nur nicht sehen konnte. Ich sah mich endlich das erste Mal tatsächlich klar.
Und das wünsche ich mir für jeden Menschen. Darum geht es in meiner Arbeit. Menschen zu helfen, ihre Schönheit zu erkennen. Denn nichts auf der Welt ist so viel wert, wie sich selbst das erste Mal klar zu sehen. Und sich dafür zu lieben. Danke.
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